Erster Rundgang durch Lome

ich möchte im Folgenden nicht unsere Erlebnisse zeitgenau schildern, sondern eher versuchen vielmehr die Geschehnisse während der drei Tage in Lome zu beschreiben.
Das uns zur Beherbergung  dienende Hotel war soweit in Ordnung hatte jedoch einen Nachteil, denn es lag in einem recht unruhigen Wohnbezirk und damit meine ich nicht den Verkehr oder die dort herrschende Lautstärke.
Besonders in den Abendstunden baute sich eine Stimmung auf, die etwas Bedrückendes barg.
Man bemühte sich uns den Aufenthalt angenehm zu gestalten und hatte unserem Zimmer noch ein Beistellbett beigefügt.
Der Tag beginnt auch in Lome mit dem Morgen und nach einem Frühstück im französischen Stil mit einem überaus leckeren  Ananassaft als Starthilfe ging es sofort in die Stadt, um das Leben in der Metropole kennenzulernen.
Schon auf dem Fußweg dorthin tauchten wir in den Alltag der Hauptstadtbewohner und der hier geschäftig wirkenden Marktteilnehmer ein. Unser erstes Ziel waren die Straßenmärkte im Umkreis unseres Hotels und der sich anschließende Grand Marche.
Wer einen solchen afrikanischen Markt oder auch nur Marktzeile betritt sollte alle Konventionen aus Europa ausblenden, denn hier wird nur gefeilscht. Man findet keine Preisschilder oder auch nur Empfehlungen, sondern jeder sollte wissen welche Ware für welchen Preis zu haben ist.
Da wir nicht vorhatten größere Dinge zu kaufen, haben wir uns auf den Kauf und Verzehr einer Kokosnuss und von Apfelsinen beschränkt.
Diese wurden gleich vor Ort geöffnet bzw. mit einer Rasierklinge geschält und waren sehr erfrischend, denn mittlerweile stiegen die Temperaturen spürbar an.
Am Ende der letzten Einkaufsstraße überquerten wir den „Boulevard de Mono“, eine vierspurige Hauptverkehrsstraße entlang des Atlantischen Ozeans. Auf dem gelben Strand bzw. was von diesem noch übrig war fanden sich abertausende schwarze und bunt gefärbte Plastiktüten die auf einen Missstand aufmerksam machten, den wir in dieser Form nicht erwartet hatten.
Lome, nein ganz Togo hat ein Müllproblem, denn alles, was nicht mehr verwertbar ist, wird weggeworfen und das einfach vor Ort.
Außerdem läuft in diesem Bereich der Abwassersammler der umgebenden Wohnbezirke aus, der jedoch aufgrund der Trockenzeit auch ausgetrocknet war.
Nur der unmittelbare Strandbereich zum Meer hin war sauber und man konnte sich gut vorstellen, wie die großen Wellen alles Fassbare mit sich reißen.
Hier mit den Füßen im tosenden Wasser war es schön den Strand entlang zu gehen und es ermöglichte uns die Küstenstraße und den Verkehr darauf zu beobachten.

 

 

 

 

Dabei wird sofort deutlich, dass die Stadt zur Kolonialzeit  gegründet wurde, denn viele der Gebäude hatten ein entsprechendes Alter und die damit einhergehenden Baustile aufzuweisen.
Schon am Strand deutete es sich an und wurde auf dem Stadtplan dann deutlicher.  Lomes Straßennetz ist klar strukturiert- deutsche Qualitätsplanung schon vor einhundert Jahren eben.
Nein, so kann man das entsprechend der Geschichte nicht sagen und ich nehme es zurück, wobei  Eckpunkte nicht zu leugnen sind.
Togo, oder „Togoland“, wie es damals hieß, war bis zum ersten Weltkrieg eine deutsche Kolonie, bis die Franzosen und Engländer diese den Deutschen abrangen und unter sich aufteilten.
Da in Lome und im übrigen Land der öffentliche Nahverkehr nicht existiert, von ein paar Ausnahmen  abgesehen, wird alles über Taxis und Moto-Taxis abgewickelt.
Ein einfaches Heben des Armes beim Hupen eines vorbeifahrenden Taxis schließt schon zur Hälfte den Beförderungsvertrag ab, vom Feilschen um den Preis abgesehen.
Dabei ist uns aufgefallen, dass nicht alle Fahrer ihre Stadt kennen, denn nur durch Erklärung der Orte entsprechend markanter Punkte oder Stadtgebiete durch unsere Tochter oder deren Freunde kamen wir ans Ziel.